Brandmeldeanlagen - Theorie und Praxis

 

In den vergangenen Wochen befassten sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Münchendorf mit dem Thema Brandmeldeanlagen. Diese sind in einigen Objekten in Münchendorf - vor allem öffentlichen Gebäuden sowie Betrieben, bei denen im Brandfall enormer Schaden entstehen kann - seit einigen Jahren vorhanden, somit muss ein fachgerechter Umgang im Falle eines so genannten TUS-Alarmes regelmäßig geübt werden. Bei einer theoretischen Schulung an der Brandmeldeanlage des Feuerwehrhauses sowie zwei praxisnahem Übungen bei einem Unternehmen im Industriegebiet nahmen zahlreiche interessierte Kameraden teil.

 

Es ist Freitagabend, die Sirene fängt in Münchendorf an zu heulen und die Einsatznachricht lautet: "TUS-Alarm für die Feuerwehr Münchendorf im Industriegebiet." So oder ähnlich könnte die Alarmierung lauten, wenn eine sogenannte automatische Brandmeldeanlage einen Brandalarm auslöst.

 

Eine Brandmeldeanlage ist eine fix verbaute Anlage in einem Gebäude oder Gefahrenbereich, die mittels Warnmelder einen Brand in seiner Entstehungsphase frühzeitig erkennt und automatisch eine Alarmierung auslöst, bevor sich der Brand ausbreitet und weiteren Schaden verursacht. Vor allem bei größeren Objekten wie Firmen mit diversen Bereichen wie Büro, Lager, Werkstatt, etc. lässt es sich im Falle eines Brandmeldealarms über den Brandschutzplan sehr schnell die Stelle lokalisieren, an der der Brandmelder ausgelöst hat.

 

Wie die Einsatzkräfte im Falle eines TUS-Alarms (TUS = Telemetrie und Sicherheit, früher auch Tonfrequentes Übertragungs-System) vorgehen, war Inhalt der Schulung am 11. März 2022 sowie der beiden Übungen (Zug 1 und Zug 2) am 18. und 25. März 2022.

 

Bei der Schulung wurde der Aufbau und die Funktionsweise einer Brandmeldeanlage den Kameraden näher gebracht, vor allem für die Führungskräfte und Einsatzleiter der Feuerwehr Münchendorf war dies interessant, da sie diejenigen sind, die im Einsatzfall die richtigen Schritte beim Feuerwehrbedienfeld einer Brandmeldeanlage setzen müssen. Es wurde gelehrt, wie man im Falle einer Brandmeldeauslösung den Ort des vermutlichen Brandes lokalisiert, welchen Zugangsweg man an Hand des Brandschutzplanes zur Gefahrenstelle wählt und wie man nach erfolgter Erkundung bzw. Entfernung der Gefahr die Brandmeldeanlage wieder zurückstellen kann.

 

Eine bzw. zwei Wochen später fanden die beiden praktischen Übungen bei der Firma Habegger im Industriegebiet statt, die eine der ersten Firmen in Münchendorf war, welche eine automatische Brandmeldeanlage installierte und an die Bezirksalarmzentrale der Feuerwehr koppelte.

Das Übungsszenario war jeweils das selbe - TUS-Alarm für die Feuerwehr Münchendorf bei der Firma Habegger im Industriegebiet. Standardmäßig rückten die Kameraden mit dem MTF-A und dem TLFA-4000 zur Erkundung aus. Vor Ort angekommen wurde jedoch gleich erkannt, dass es sich um keinen Täuschungsalarm handelte, der z.B. durch Staub oder im Falle einer Störung vorkommen kann, sondern um einen Brandalarm als realitätsnahes Übungsszenario, bei dem in den Büroräumlichkeiten ein Brand ausgebrochen war und eine Person vermisst wurde.

Nach erfolgter Erkundung durch den Einsatzleiter wurde sofort mit der Personenrettung und anschließend mit der Brandbekämpfung gestartet - zeitgleich wurde, wie bei einem solchen Einsatzszenario üblich - die Alarmstufe erhöht, wobei weitere Einsatzkräfte aus anderen Ortschaften nachalarmiert werden (in diesem Übungsfall nur theoretisch).

Die anwesenden Mitarbeiter der Firma Habegger konnten sich vor Ort selbst ein Bild über den Übungsablauf machen und waren sichtlich angetan von der Routine der Feuerwehr und deren Handgriffe. Abschließend wurden die benutzten Einsatzgeräte wieder ordnungsgemäß verstaut und in der Übungsnachbesprechung vor Ort wurden noch einige Themen angesprochen. Alles in allem waren es sehr lehrreiche Tage für die Kameraden der Feuerwehr Münchendorf.

 

 

Ein großer Dank gilt der Firma Habegger und deren Mitarbeiter, die sich bereiterklärt haben, dass die Feuerwehr Münchendorf realitätsnah vor Ort ihre Übungen abhalten konnte und die uns des Weiteren mit technischem Equipment in der realitätsnahen Inszenierung des Brandraumes mittels Nebelmaschine und Blitzlicht unterstützten.